Ich habe im Dezember 2011 eine wunderbare Ausbildung in Lindau gemacht. Cantienica-Beckenbodentraining. Genial! Und so einfach, so schlicht, so effektiv! So weitend, so aufrichtend, so befreiend.
Wie einfach doch die Aufrichtung ist! Und wie wesentlich für die körperliche und emotionale Gesundheit. Viel weitgreifender, als es im ersten Moment ersichtlich ist.
Und welche große Rolle spielt dabei doch der Atem. Was ich mit dem Atem alles weiten kann, ins Lot bringen kann, z.B. über die sogenannte Diagonalatmung Weite schaffen, die Muskeln vernetzen, und Informationen vom gesunden Teil in einen kranken Teil schicken und so die Heilung beschleunigen. Was für ein Wunderwerk!
Was ich bei mir gemerkt habe: Die Aufrichtung, der Atem und die Gedanken sind drei wesentliche Informationsträger in meinem „System“. Ich glaube, das ist der wesentliche Faktor für die unglaubliche Selbstheilungskraft in meinem Körper. Jede Zelle ist ausgestattet mit immensen Informationen, die sie gerne an andere Zellen, Körperbereiche weitergibt, die diese Informationen – die für die Heilung nötig sind – brauchen.
Genauso wie verschiedene Menschen zusammensitzen. Jeder ist ein Individuum für sich, gibt aber gerne Informationen weiter an die anderen. „Ich habe da was neues ausprobiert, das fühlte sich so gut an. Mir ging es danach gleich viel besser.“
Wie bei einem großen Symphonieorchester:
Jedes Instrument hat seine eigene Stimme, seinen eigenen Rhythmus, doch der Grundtakt ist für alle gleich. Sie spielen sich die Melodien zu, nehmen sie auf, geben sie wieder ab. Alle spielen zusammen.
Genauso spielen alle Zellen, alle Organe, Muskeln usw. zusammen.
Oder wie bei einem Coach oder Therapeuten:
Weiß ich nicht mehr weiter, dann kann ich mir bei ihm Hilfe holen; ich bekomme die nötigen Informationen und Anleitungen, die ich brauche, um gesund zu werden.
So ist es auch in meinem Körper: Ist ein Körperbereich krank, helfen alle übrigen Teile mit, daß dieser Bereich wieder gesund wird. Durch die bewußte Atemlenkung kann ich die Information vom gesunden Teil in den kranken Teil lenken.
Z.B.: Meine linke Schulter schmerzt (Schleimbeutelentzündung), meine rechte Schulter kann über die Atemenergie wichtige Informationen zur Gesundung senden. Wenn ich bewußt einen Moment innehalte, mich hinsetze und diesen Prozeß mit meiner Aufmerksamkeit unterstütze, dann beschleunigt das die Heilung meiner linken Schulter.
Mit meinen Gedanken stelle mir vor, wie gesund die rechte Schulter ist, alle Muskeln und Gelenke sitzen an ihrem Platz, die Nerven haben freie Bahn, die Schleimbeutel haben genügend Platz, alles ist weit, warm und vital. Ich fühle das förmlich und sehe es mit meinen „inneren Augen“. Dieses „Paket“ schicke ich mit der Atmung zur linken Schulter – mein persönlicher Paketservice, kostenlos :-).
Meine nächste Aufgabe besteht natürlich darin, die Ursache zu erforschen. Die meisten chronischen Krankheiten am Bewegungsapparat wie Arthrose, Bandscheibenvorfälle, Schulterschmerzen (z.B. besagte Schleimbeutelentzündung) haben ihre Ursache in einer chronisch falschen Haltung.
Ist der Beckenboden schwach, krümmt und staucht sich die Wirbelsäule, und die besagten Beschwerden am Bewegungsapparat stellen sich ein, da kein Gelenk mehr da sitzt, wo es hingehört. Und auch der Informationsfluß vom Gehirn zu allen Körperteilen wird mehr oder weniger gestört. Jeder Knick, jede Stauung verursacht eine Informationsminderung oder Verzerrung.
Die „richtige Haltung“, besser: die natürliche Aufrichtung geschieht von selbst über den Beckenboden. Über die richtige Aktivierung des Beckenbodens (nämlich seine innerste Schicht, der Levator Ani) richtet sich die Wirbelsäule auf wie von Zauberhand. Der Rückenmarkskanal ist lang und gerade, alle Informationen, die vom Gehirn durch diesen Kanal gesendet werden, kommen tadellos vollständig an ihrem Bestimmungsort an. Und alles läuft „wie am Schnürchen“.
Ich bin davon überzeugt: Gesundheit ist meine Natur.
Am Anfang meines Lebens habe ich sie geschenkt bekommen.
Als Erwachsene ist es meine Aufgabe, mir darüber Gedanken zu machen und sie mir zu erhalten. Das heißt, ich mache mir bewußt, was Gesundheit bedeutet und wie ich sie erhalten kann.
Meine Schmerzen und Beschwerden (körperlich und emotional) haben mir dabei den Weg gewiesen. Dafür bin ich sehr dankbar. Schmerzen und Beschwerden haben mir gesagt: Halt inne, schau her, ich habe die etwas wichtiges mitzuteilen.
Ich kann natürlich weghören, eine Pille einwerfen und mir einreden lassen, daß mit dem Alter eben alles schlimmer und schlechter wird. (Davon profitieren viele Industriezweige und nicken deshalb eifrig mit den Köpfen.)
Aber ich weiß es inzwischen besser: Gesundheit ist meine Natur – wenn ich die Hinweise dankbar annehme und entsprechend handle.
Und seit dem Moment, in dem ich mich für meine Gesundheit entschieden habe – und das war keine Verstandesentscheidung, sondern eine Herzensentscheidung – seitdem finden mich alle Hilfen, die ich brauche, um immer gesünder zu werden.
Inzwischen lautet mein Motto für mich und meine tapferen, unerschütterlichen Kursteilnehmer/innen:
„Wir „arbeiten“ daran, daß wir chronisch gesund werden.“
Und wir sind schon ziemlich weit gekommen :-)))
Und wozu haben Sie sich entschieden?
Birgit Maria Siefert